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Februar 2015

Weniger Schmerzen durch Joga

Bei chronischen unteren Rückenschmerzen gilt Joga als effektive Behandlungsmethode. Nun belegt eine Studie der Charité, dass die Sportart auch bei Nackenschmerzen hilft.

Joga hilft nicht nur bei Rücken- sondern auch bei Nackenschmerzen. Die Forscher um Univ-Prof. Dr. Andreas Michalsen, Berlin, untersuchten die Wirksamkeit von Iyengar-Joga anhand einer randomisierten klinischen Studie. Teilgenommen hatten 77 Patienten mit einem mittleren Alter von 47,9 Jahren, die meisten waren weiblich. Die Probanden litten an chronischen Nackenschmerzen von mehr als 40 mm nach VAS (Skala ging bis zu 100 mm).

Neun Wochen lang erhielten 38 zufällig ausgewählte Teilnehmer ein Iyengar-Joga-Training, das aus wöchentlichen 90-minütigen Einheiten bestand. Der Rest der Teilnehmer nahm an einem Selbstsorge-/Sportprogramm teil (n=38). Die Probanden wurden sowohl vor als auch vier und zehn Wochen untersucht. Primäres Outcome war der mediane Schmerz im Ruhezustand in der zehnten Woche. Zu den sekundären Outcomes zählten Schmerz bei Bewegung, funktionelle Einschränkung, Lebensqualität (QoL) und psychologische Faktoren.

Insgesamt gingen zwölf Patienten aus der Joga-Gruppe und elf Patienten aus der Selbstsorge-Gruppe während des Studienverlaufs verloren. In der zweiten Gruppe war zudem die Rate der Nicht-Compliance höher (10 vs. 5 Patienten). Der mediane Schmerz nahm in der zehnten Woche von 44,3 auf 13,0 in der Joga-Gruppe ab, wohingegen der Schmerz in der Kontrollgruppe nur von median 41,9 auf 34,4 sank.

Der Schmerz bei Bewegung nahm bei den Teilnehmern der Joga-Gruppe von im Median 53,4 auf 22,4 in der zehnten Woche ab. Bei der Selbstsorge-Gruppe sank der Wert von 49,4 auf 39,9. Zudem fanden die Forscher signifikante Therapieeffekte hinsichtlich schmerzbezogener Angst, funktionelle Einschränkungen, QoL und psychologische Outcomes.

"In dieser Studie scheint Joga eine wirksame Therapieform zur Behandlung von chronischen Nackenschmerzen zu sein", so das Fazit der Studienautoren im Fachblatt "The Journal of Pain". Sie empfehlen deshalb die Durchführung weiterer Untersuchungen mit längeren Beobachtungszeiträumen. Quelle: American Pain Society; Foto: Furmananna/Fotolia; © MedCon Health Contents GmbH